Ich habe mir meine besten Gedanken ergangen und kenne keinen Kummer, den man nicht weggehen kann.” (Søren Kierkegaard, dänischer Philosoph, Theologe und Schriftsteller, 1813 – 1855)
Seit hunderten von Jahren begeben sich Menschen auf die Pfade der Pilger und tragen unterschiedlichste Motivationen für deren Weg in ihrem Herzen. Manch einer erwandert das Ziel ohne bestimmten Sinn - rein aus sportlicher Natur heraus. Andere wiederum tragen bestimmte Lebensfragen in sich, wo der tiefe Wunsch nach (göttlichen) Antworten besteht. Durchs Pilgern nimmt man sich bewusst aus dem Trubel der Zeit heraus, um durch die Langsamkeit und der Ruhe jeden Schrittes, in sich hineinhören zu können. Pilgern ist ein zeitliches ausbrechen aus festen Lebensstrukturen - hinein in ein Wagetum oder einen persönlichen Ausnahmezustand.
Nicht zuletzt geben oftmals die Natur, die Unabhängigkeit, die Selbstbestimmtheit und die Freiheit des Pilgers den Zugang zur Spiritualität frei. Wir ergreifen Gott in der Natur und im leisen Zwiegespräch zu unserer Seele. Im Unterwegssein versuchen wir loszulassen vom Luxus und von dem, was uns innerlich bewegt. Im Wandeln erfahren wir die Wandlung des Selbst und erahnen mehr denn je, was der Mensch wirklich braucht - eine gute Beziehung zu sich selbst und zu seinem Glauben. Denn im Kern des Pilgerns liegt die Sehnsucht nach Gott & Jesus.