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Ein trauriger Herbsttag im Konzentrationslager (KZ) Dachau


Die jüdische Geschichte ist, wie kaum eine andere auf diesen Planeten, geprägt von Vertreibung, Verfolgung, Leid und Mord. Millionen ließen ihr Leben in den KZ`s der Nazis, wovon in Deutschland, Buchenwald und Dachau zu den schrecklichsten Orten zählte.

Wer sich mit der jüdischen Vergangenheit auseinander setzen möchte, dem sei ein Besuch dieser Gedenkstätten zu empfehlen. An beiden Stätten wird man über dokumentarische Bilder, Führungen und Zeitzeugenberichten in eine Umgebung hineingenommen, die die Seele schockiert, sowie traurige Verstimmtheit, starkes Unverständniss, Wut und Entsetzen hinterlässt.

Das Konzentrationslager Dachau wurde am 22.03.1933 für politische Gefangene erbaut und von der SS über 12 Jahre lang für deren Schreckenstaten genutzt. Auf dem Gelände waren mehr als 200000 Menschen inhaftiert, wovon ca. 41000 durch Erschießungen, medizinischen Experimenten, Strafarbeiten oder über den Gang in die Gaskammer starben.   

Das Konzentrationslagers wurde 1968 als Gedenkstätte errichtet, deren Botschaft es ist "Den Weg der Häftlinge" für die Anteilnehmer darzustellen.


 
 
Der Eingang des Konzentrationslagers, mit seinem pervertierten Spruch "Arbeit macht Frei", ließ mich schon kurz nach der Ankunft die Menschenunwürdigkeiten und Erniedrigungen erahnen, die sich hier abspielten. Für viele Tausende war es ehr das Tor zur Hölle, aber gewiss nicht jenes zur Freiheit. Einen zynischeren Eingang kann man sich für so einen Ort nicht vorstellen, wo über Zwangsarbeit gemordet wurde.



Unmittelbar nach den ersten Metern auf dem Gelände, kommen wir an obig dargestellter  Mauer an, wo niedergeschrieben steht: “Möge das Vorbild derer, die hier 1933 bis 1945 wegen Ihres Kampfes gegen den Nationalsozialismus ihr Leben ließen die Lebenden vereinen zum Verteidigen des Friedens und der Freiheit und in Ehrfurcht vor der Würde des Menschen”. Aber nicht nur die Widerstandskämpfer & politischen Gefangenen kamen hier um ihr Leben - sondern auch das jüdische Volk, dass tausende von Opfern in Dachau zu beklagen hat.





Auf einer anderen Mahntafeln wird darauf hingewiesen: "Nie wieder". Ein besonders kurzer und einprägsamer Satz, der auch in heutigen Tagen nichts an seiner Aktualität verloren hat. Deutschland und alle Völker dieser Erde schaut auf diese Tafel - Bitte - Nie wieder !!!

Beim zuvor letzten Foto handelt es sich um die Darstellung jener Kennzeichen, die die Häftlinge in den Konzentrationslagern zur Klassifizierung tragen mussten. Stigmatisierungen mussten sichtbar sein, sie wurden den Häftlingen an die Kleidung genäht, um ihnen Stück für Stück die Würde zu klauen.










 


Auf den Fotografien ist der große Appellplatz mit riesigen Trauerweiden und die verschiedenen Wirtschaftshäuser des KZ`s abgelichtet. 

Während der Zeit der Folter entwickelten sich auf dem Gelände, verschiedene Wohn- und Strafblöcke für die Gefangenen. Viele der Baracken erhielten Zuschreibungen und wurden bspw. Judenblock, Invalidenblock und Pfarrerblock genannt. Später wurden die Häftlinge nach Nationalitäten aufgeteilt und bspw. in den jüdschen oder polnischen Block untergebracht. Heute stehen nur noch wenige Holzbaracken auf dem Gelände, aber  die vielen Kiesbetten mit hohen Randsteinen erinnern an vergangene Bauten. Alles wurde durch Wachanlagen und Stacheldraht abgeriegelt, so dass damals eine Flucht als unmöglich galtr.


 




Zur letzten Nachdenklichkeit lädt die Todesangst Christi Kapelle ein, die 1960 von der katholischen Kirche als Andachtsstätte erbaut wurde. In deren unmittelbar Nähe befindet sich das Karmelitenkloster, welches heute nur von Nonnenschwestern bewohnt wird.

Nach einem traurigen Tag im Herbst, verließen wir die Pforten des Konzentrationslagers. Entsetzt über das war geschehen war, blickten wir am Ende nochmals auf zwei goldene Davidsterne am Kapellenzaun. Es wirkt so, als würden dabei die Metallstäbe des Zauns Schwerter darstellen, die die Sterne umringen.
 

"Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt."
Bundespräsident Roman Herzog am 27. Januar 1996, den er an diesem Tag zum zentralen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus erklärte.

Weiterführend ein wichtiger Film als Erbe der Zeitzeugen:



 


Zum Schluss möchte ich noch auf ein fotografisches Projekt von Luigi Toscano hinweisen, was da lautet "Gegen das Vergessen".
Hierbei porträtierte Toscano die Shoah-Überlebenden und schaffte damit ein Mahnmal, wo er einige der letzten jüdischen Zeitzeugen in seinen Aufnahmen festhielt.



Wichtige Infos für die Besucher: 

  • Die Adresse zum Besuch der Gedenkstätte: KZ-Gedenkstätte Dachau; Alte Römerstraße 75, 85221 Dachau, Telefon: 08131 669970; www.kz-gedenkstaette-dachau.de 
  • Am besten Sie besuchen die Gedenkstätt ab 10-11 Uhr, somit verbleibt Ihnen genug Zeit zum Rundgang.
  • Organisationen die Holocaust-Opfer helfen: In Israel - Zedakah
 

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