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Lissabon / Lisboa - Portugals Perle

3 Tage mit dem Rucksack in der Stadt der Hügeln und Täler


Nach nen kurzen, kostengünstigen Flug mit der Raynair von Frankfurt - Hahn aus, sind wir am frühen Morgen, eines sonnigen Septembertages, in der portugiesischen Metropole angekommen. Vom Airport aus gelangten wir mit der U-Bahn sehr bequem in die Stadt. Ein Tagesticket für Bus/Bahn/U-Bahn kostet unter 5 Euro. Ein normales Streckenticket für 3 Zonen liegt bei 1,40 Euro.

Nachdem wir unser Gästehaus bezogen haben, uns Wasser zur Erfrischung ins Gesicht spritzten und den Rucksack in die Ecke legten, schnappten wir uns die Fotokamera zur ersehnten Stadterkundung. Lissabon ist eine Stadt, die über die Jahrhunderte hinweg viel Leid (Pest 1348, Erdbeben 1337-1347 & 1755) und Freude (1995 Kulturhauptstadt Europas; 1998 Expo) erfuhr und in der heute mehr als 3 Millionen Menschen leben. 



Vom Stadtteil Anjos aus durchquerten wir die typisch engen Gassen, wobei wir ein erstes Gespür für die Stadt entwickelten. In Lissabon hat sich viel getan! Die Häuser, Villen und Straßen wurden wunderschön renoviert und kommen im Kolonialstil einher. Dabei hinterlassen die alten Straßenbahnen, die kleinen Restaurants und der südlich milde Flair einen charmanten Eindruck, welcher Lust auf mehr macht.


 





Im historischen Stadtteil von Garca und Mouraria wurde uns zum ersten Mal bewusst, wer Lissabon zu Fuß erkunden will, muss stramme Wadel haben ! Denn hier gilt es den einen oder anderen Hügel zu erklimmen oder unzähligen Treppenstufen zu zählen. (Man merke sich - vergiss das gute Schuhwerk nicht!)  Belohnt wird man jedoch mit fantastischen Ausblicken über die Stadt. Die Gebäude in jenen Viertel wurden mit Fotografien und Malereien von verschiedenen Künstlern aufgepeppt.
Dem ein oder anderen ist dies aber noch nicht genug und belebt seinen Balkon indem er die Fenster mit unzähligen Pflanzen und herunterhängenden Kleidungsstücken schmückt. :-) Spannend ist es, da sich hinter jeder Ecke etwas Besonderes befindet. Dabei fragt man sich gleich am ersten Tag, wenn das so weitergeht, ob einen die SD-Karten des Fotoapparates reichen? :-) 

 

Wie aus dem Nichts, mit leichtem Orientierungsverlust, standen wir dann überraschendeweise vor der maurischen Festungsanlange - Castelo Sao Jorge. Jene wurde 1147 erbaut und bietet eine prächtige Aussichtplattform, von der man aus die Stadt bis zum Tejo überblicken kann.
Desweiteren befindet sich innerhalb der Mauern mehrere archäologische Überbleibsel, Ausstellungen und eine Camera Obscura.

 

Der Eintritt ist kostenlos, der sich jedoch durch die Massen an Souvenirshops für die Händler und die Stadt deckt. :-)

Direkt an das Castelo grenzt das älteste Stadtviertel von Lissabon - Alfama. Hier finden sich viele kleine netten Straßen, Treppen & Bars wieder, die wir nach einer Pastel de Nata (leckere kleine Zimt und Pudding Küchlein - die musst Du unbedingt probieren) gestärkt durchstreiften. Der Largo das Portas do Sol (kleiner grüner Kiosk mit schöner Terrasse) bzw. der unterhalb liegende Miradouro de Santa Luzia bieten eine gemütliche Kulisse zum verweilen an. Hier erhält man bei einer Tasse Kaffee oder bei einem Bierchen einen großartigen Blick über Lissabon. Abwärts zum Tejo hin, lohnt sich der Besuch der Kathedrale Sé. Zwei prächtige Türme umschließen das Kirchenschiff, welches aus dem 11. Jahrhundert stammt.






Der Triumphbogen unten am Tejo stellt den Zugang zur Baixa, wo sich viele Geschäfte und Shops aneinanderreihen und buntes Treiben herrscht. Am Tejo selbst, unterhalb des Praca do Comércio, befindet sich ein kleiner Stadtstrand, wo man die Füße ins belebende Wasser tauchen, sich ein Eis zu Gemüte führen und den Strassenmusikern lauschen sollte. Weiter nördlich, in der R. do Ouro,1150-060 befindet sich der Elevador de Santa Justa - der die Baixa mit dem höhergelegenen Stadtteil Chiado verbindet. Der Aufzug misst 45 m, jedoch wenn ich das richtig gesehen habe, muss man für die Mitfahrt ein paar Euronen hinlegen. Aber sicherlich ist es diesen kurzen Spaß wert :-)

In Richtung Norden zieht sich die Avenida da Liberdade hinauf, die als Champ Elysèes Portugals bezeichnet wird. Nicht zu vergessen ist außerdem der Besuch des Rossio. Ein schöner Platz, wo sich die traditionellen Kaffeehäuser, wie das Teatro Nacional de Dona Maria II und unwestlich davon die Estacao Rossio (der Bahnhof mit einer einzigartigen Fassade) wiederfindet.  


Courtesy of www.AirPano.com



Den Ausklang des Tages genossen wir an der Ponte 25 und nahmen am Yachthafen "Doca da Santo Amaro", bei schöner Sicht auf Cristo Rei, eines der unzählig leckeren Fischgerichte ein. Die Lokale mit ihren Spezialitäten sind sehr zu empfehlen, jedoch findet man sicherlich günstigere in Lissabon. Aber der Ausblick direkt am Tejo, macht die kleine Mehrausgabe vergessen. Denn die Ponte 25 ist mit 3,5 km die zweitlängste Hängebrücke der Welt und verbindet den Stadtteil Alcântara mit der Stadt Almada. In Almada kannst Du die Christus Statue finden, die sich mit ausgestreckten Armen der Brücke und der Metropole hin zuwendet. Dabei misst der Sockel  75 m und die Statue 28 m, die damit die sechsgrößte Christo-Statue der Welt ist. Also...einen guten Appetit!






 

 

Jüdischer Exkurs zur Stadt


Die "Schaare Tikwa", eine örtliche jüdische Synagoge in Lissabon, befindet sich in der Rua Alexandre Herculano 59. Hier können jüdische Touristen mit Einheimischen sitzen, reden und Gemeinschaft pflegen. Rund um die Rua da Judiaria entdeckt man eine jüdische geprägte Atmosphäre, wo man viel über die Ansiedlung des jüdischen Volkes in Portugal lernen kann. Hier nun ein paar Fakten zu meiner kleinen Recherche:
Wahrscheinlich siedelten sich die ersten Juden um das 6. Jahrhundert im Staat an und prägten somit auch die portugiesische Kultur. Im 12. Jahrhundert unter arabischer Herrschaft lebten hier Juden, Christen und Muslimen friedliche nebeneinander her. Später eroberten die Christen Lisboa und steckten die Mauren und Juden in die dortigen Ghettos.  
Am Largo de Domingos findet man einen Gedenkstein, mit dem Relief eines Davidsterns. Es soll die Menschen an das Jahr 1506 erinnern, als infolge der Christianisierung und Vertreibung rund 5.000 Juden massakriert wurden.
Während des 2. Weltkrieges suchten viele Juden Zuflucht in Portugal und fanden hier eine Oase der Toleranz und des Friedens vor. 

Am zweiten Tag besuchten wir das unvergleichbare Sintra, das außerhalb der Stadtmauern von Lissabon liegt. Hier geht`s zum Reisebericht


Weiter gehts....

Aufgestanden und nach einen kleinen Frühstück, was zumeist aus einen Calau und nen Weizengebäck bestand, besuchten wir Belém (Bethlehem). Dieser Stadtteil befindet sich westlich der Ponte 25. Hier wurden viele monumentale Gebäude und Denkmäler erbaut, die an die früheren glorreichen Seefahrerzeiten erinnern, wo Portugal als große Kolonialmacht herrschte. 
Der wohl bekannteste und prunkvollste Bau - ist das Mosteiro dos Jeronimos, was 1499 im Gedenken an Vasco da Gama und seiner erfolgreichen Reise nach Indien errichtet wurde. Heute zählt dieser Geschichtsträchtige Ort zum UNESCO Weltkulturerbe. In dessen Seitenflügeln wurden das Museu Nacional de Arqueologia und das Museu da Marinha ansässig. Durch eine lustige Begebenheit mit dem Pförtner und nach einem Lob seiner Arbeit, konnten wir kostenlos die vielen Exponate bestaunen und in die Welt der Seefahrer, Räuber und Banditen eintauchen. Am Tejo selbst sind weitere Denkmäler wie das Torre de Belém und Padrao dos Descobrimentos entstanden, die an die Entdecker und andere Seefahrer erinnern. In Belém finden sich unzählige weitere Museen und schöne Parkanlagen, die zum relaxen und Trinken von Fruchtsäften mit Minzgeschmack einladen.

Unser letzter Spaziergang in Lisboa führte uns durch die Gassen des Szeneviertels von Bairro Alto.Hier finden sich günstige Restaurants, Bars, Kneipen und viele Künstler die ihre Geschicke darstellen. Das Viertel ist Hip und hat viele kleine Überraschungen auf Lager. Es gilt als das Ausgehviertel am Abend, wo viele unterschiedliche Musikgeschmäcker auf ihre Kosten kommen.






Recht müde nach den vielen Eindrücken und etlichen zu Fuß gegangenen Kilometern fielen wir in einen tiefen Schlaf und ließen die romantische Stadt am nächsten Tag hinter uns. Schlussendlich fand ich Lissabon wunderschön und kann sie nur allen empfehlen..

Hier noch ein paar Fakten:
 

  • Eine deutsche evangelische Gemeinde findest Du hier
  • Portugal und auch Lissabon sind sehr sicher und wir haben uns niemals Unwohl gefühlt.
  • Die Preise für eine Mahlzeit in normalen Restaurants betragen  8-15 Euro
  • Das Tagesticket für Bus/Bahn/ U-Bahn gibt’s für unter 5 Euro - Ein 3 Zonen Streckenticket kostet 1,40 Euro
  • Wir können Dir in der Stadtmitte dieses schicke Gästehaus empfehlen.
  • Mit dem Zug nach Sintra geht es vom Bahnhof Rossio im Zentrum der Baixa aus.  Hin- und Rückticket kosten 4,30 Euro p.P.
  • Die Verbindung nach Belém - erfolgt mit der Straßenbahn von Cais de Sodré aus.
  • Vom Bahnhof Cais de Sodré erreichst Du auch die Küstenorte Estoril und Cascais
  • Mit dem Zug von Lissabon nach Lagos (Algarve):  Mit der U-Bahn der roten Streckenlinie folgen bis zur Station Oriente. An diesem Bahnhof musst Du umsteigen und den Fern- / Anschlusszug in den Süden nehmen
  • Weitere Fernzüge in alle wichtigen Richtungen findest Du auch am Bahnhof Santa Apolónia. Diesen erreicht man entlang der blauen U-Bahnlinie im Süden liegend.
  • Die Fernbusse zur Algarve (z.B. Lagos) fahren von der Busstation Sete Rios, die direkt hinter der Metrostation Jardim Zoológico (blaue U-Bahnlinie Richtung Norden) liegt. Bei EVA Bus liegt das Ticket bei ca. 20 Euro pro Person.
  • Du musst unbedingt mal diese Köstlichkeiten probieren: Fisch in allen Variationen, Pastel de Nata, Cataplana, Empanada de Peixe, Xerem, Salada de Polvo
  • Reiseführer für Lissabon


Weiterführende Links:

www.visitportugal.com
www.visitlisboa.com
www.askmelisboa.com/en 
Lissabon Card ( Spare bei Eintritten in Mussen, Restaurants und in Öffentlichen Verkehrsmitteln )
 

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