
Malang & Mount Bromo - Teil 4. der indonesischen Tour
Good Bye Yogyakarta - Hello Malang & Mount Bromo.
Ankommend in der acht größten Stadt Indonesiens schleppten wir unsere Rucksäcke kreuz und quer durch deren Gassen. Man mag es kaum glauben, aber viele der von uns angelaufenen Hotels waren schon zur frühen Morgenstunde ausgebucht. Pumpend, Kräfte verlierend nach der langen nächtlichen Zugfahrt und nachdenklich, fragten wir uns, was hier eigentlich los sei?
Das Unterkunftsrätsel wurde jedoch schnell gelüftet, da wir wenig später Scharen von Menschen ausgelassen in einem riesigen Festumzug feiern sahen.

Gott ist so gut! Nach langem suchen, fanden wir wenig später unser neues Domizil, in einer ruhigen, wundervollen Gegend von Malang. Aber das Beste ist, das wir ohne es zu Wissen, in einem christlichen Gästehaus unterkamen. Die ältere Hausdame nahm uns sehr herzlich in ihren vier Wänden auf und weihte uns, bei Bisquite & Begrüßungstee, in die Feierlichkeiten von Malang ein. Wenn Du auch eine gute Unterkunft in Malang suchen solltest, dann schreib Dir folgende Adresse auf:
Jonas Homestay, Jl.Dr. Sutomo No 4, Malang - Telefon +62 341 324678.
Jona organisiert für Dich ebenso gut geführte Touren zum Bromo bzw. zu anderen Highlights der Region. Es ist halt einfach ein gutes Plätzchen, um sich Wohl zu fühlen :-). Danke Jona für deine liebe Art, die gesegneten nächtlichen Gespräche mit Dir und für deine tolle Gastfreundschaft. Gott segne Dich dafür und ich denke gerne an Dich zurück.

Nachdem wir unsere Beine im neuen Bett von uns streckten, den Akku der Kamera aufgeladen hatten, gingen wir nun zu Fuß auf Stadterkundungstour.
Vor 800-900 Jahren war Malang die Pulsschlagader der indonesischen Kultur, welche bis heute von der ruhmreichen Zeit zeugt. Malang hat aber noch viel mehr zu bieten, denn hier herrscht ein angenehmes Klima, die Stadt ist sauber und ordentlich bzw. vor dessen Toren liegen herrliche Tee- und Tabakplantagen. Es gibt schöne Mussen, Geschäfte und wunderbare Plätze, wie das Rondell in der Stadtmitte mit seinem großen Obelisk und dem prächtig angrenzenden Rathausgebäude.


Je weiter wir aus dem Zentrum der Stadt liefen, je lauter vernahmen wir erneut das Trommeln und uns unbekannte Musiktöne. Auf einer Anhöhung hielten wir kurz inne und genossen den Blick über Malang, bevor wir uns wenige Minuten später inmitten des Umzugs wiederfanden.
Das Tempelfest vereint alle taoistischen und buddhistischen Gemeinden Javas, wobei jede Gruppe eine eigene feierliche Darstellung aufbot. Unter dem Jubel der Menschmassen zog die Parade in den
Eng An Kiong ein und priesen dort ihre Gottheiten.


Die Menschen waren sehr liebenswürdig, wohingehend eine Familie ihre Speisen mit uns teilte, wir Gemeinschaft pflegten, über den Glauben spachen und so das Innenleben des Eng An Kiong - Tempel kennenlernten. Die Feier ging bis in die späten Abendstunden hinein und nach so vielen Eindrücken, ist mir persönlich klar geworden, dass ich sehr dankbar bin, das Spektakel gesehen zu haben. Denn nur im Dialog mit Anderen und dem Verständnis, was sich hinter dem eigenem und dem anderen Glauben verbirgt, kann man miteinander die gemeinsame Welt erschließen, von seinem eigenen inneren Halt - Jesus - erzählen und somit Glaubenserfahrungen teilen.

Auf zum Mount Bromo
Nach einer kurzen Nacht starteten wir gegen 2:30 Uhr Morgens zum Mount Bromo. Für mich ist es das absolute Reise-Highlight Indonesiens, da ich Zeit meines Lebens schon immer mal auf einen aktiven Vulkan klettern wollte. :-)
Ein kleiner Shuttlebus brachte uns von Malang, nach kurvenreicher Strecke und dem durchfahren vieler Höhenmetern, zur Touristenstation inmitten des Reservats rund um den Bromo. Dort angekommen, verköstigten wir uns noch schnell mit einer Tasse Tee und süßen Gebäckstücken, bevor wir gestärkt und aufgewärmt in einen Jeep umstiegen.
Die Wege wurden nun noch holpriger, so das großgewachsene Menschen acht geben mussten, nicht mit ihren Kopf gegen das Autodach zu prallen.
Nach der Fahrt waren alle Insassen munter und konnten es kaum erwarten, Java`s größtes Naturschauspiel - den Sonnenaufgang am Mount Bromo - zu erleben.
Die letzten Meter zum sogenannten "Viewpoint" maschierten wir per Fuß, wo uns immer wieder Händler dicke Jacken zur Ausleihe anboten. Da es doch recht empfindlich kalt war in dieser Höhe und ich mich mal wieder leicht verschätzt hatte mit meiner Garderobe, nahm ich nun den Second-Handmarkt für Klamotten gerne in Anspruch. :-)
Ganz klar, wir sind nicht die einzigsten Menschen hier, die den atemberaubenden Augenblick auf der Aussichtplattform, mit Sicht auf den Bromo (2329 m) & Semeru (3.676m), geniessen wollen. Nein ganz im Gegenteil, es sind Hunderte, die sich ebenfalls wie wir auf den Weg machten, genauso froren und geduldig in der Nacht aushaarten, bis die Sonne aus dem Dunkel hervorstrahlte und diese wunderbare Kulisse freilegte.
Nach dutzenden Fotos des faszinierenden Schauspiels, brachen wir auf, um in die Nähe des Vulkans zu gelangen. Wir fuhren mit dem Jeep unterhalb des Kraters, von wo aus man zu Fuß oder per Pferd, durch tiefste Aschemassen hindurch, den Weg hinauf zum "speienden Schlot" findet. Wir entschlossen uns durchs getrocknete Lavatal zu schreiten und selbstständig den Vulkan zu erkunden. Schnell wurde mir bewusst, das hier ein
Multifunktionstuch
wirklich angebracht wäre, da die Aschepartikel kleinste menschliche Öffnungen durchdringen und der stechende Schwefelgeruch einen fast umhaut. Oben auf dem Vulkan, gab es dann nur ein Ziel, ins "Maul" des Bromo zu schauen und das brodeln auf sich wirken zu lassen.
Nach einem wunderbaren Tag fahren wir überglücklich zurück nach Malang und geniessen auf unserem Heimweg, mit nun glücklichen aber müden Augen, die vielfältige indonesische Landschaft mit deren Reisterrassen, Plantagen, Bergen und Wäldern. Thank you Lord for such a great Day!