Mal wieder hat uns das Radfieber gepackt und wir konnten es kaum erwarten, nach der langen Winterzeit, raus in die Natur zu kommen. Einige Wochen zuvor haben wir unsere Tickets, inklusive Radabstellplätze bei der Deutschen Bahn gebucht, so dass wir nun einen weiteren Streckenabschnitt des Nordseeküstenradwegs fortsetzen konnten. (Nordseeküstenradweg Teil 1)
Nach 8 stündiger Zuganreise über Hamburg, drückten wir unsere Füße in Wedel erstmals aufs Pedal, um unser heutiges Ziel " Glückstadt " zu erreichen. Da wir erst gegen 16 Uhr ankamen, hatten wir die Tagesetappe auf "round about" 45 km abgesteckt, so dass wir gemütlich am Abend in der "Matjesstadt" eintreffen sollten.
Aber erstens kommt es anders und zweitens wie man denkt. Denn das Wetter schlug um und fortan hatten wir mit starkem Wind und heftigen Regen zu kämpfen. Dazu waren die Dämme bei Haseldorf und Haselau zur Überfahrt gesperrt, wo wir nun nach vielen kleinen Umwegen, ungewollten Kreisfahrten, über Uetersen nach Elmshorn und von dort aus nach Glückstadt tourten.
Am Ende des Tages nach vielen gesichteten Schafen, durchfrorenen Händen, nasser Kleidung, zeigte der Tacho 75 km an und wir drudelten um 21:00 Uhr in unserer Pension in Glückstadt ein. Trotz aller Müdigkeit empfand ich die Stadt als schönes Plätzchen, mit wunderbarem Ortskern, wo "Am Fleht" viele kleine Boutiquen zum bummeln und der Marktplatz mit tollen Restaurants einladen. Auch ein Besuch in der beeindruckenden Stadtkirche und die Besichtigung des Hafens lohnen. Glückstadt war in frühen Jahren für viele portugiesische Juden und Mennoniten ein wunderbarer Ort zum Leben, da Christia der IV hier schon sehr früh die Religionsfreiheit einführte.
Bei anhaltenden morgendlichem Regen, fiel es uns schwerer in die Gänge zu kommen, da es hier und dort auch schon mal in den Beinen zwickte und es eindeutig zu gemütlich war im Federbett der Unterkunft. :-)
Am Frühstücksbuffet in unserer wirklich tollen Pension trafen wir weitere Biker, die ebenso den Nordseeküstenradweg fuhren. Nach einigen motivierenden Sprüchen wie "bei schönen Wetter kann doch jeder fahren", packten wir unsere Taschen, warfen die Regenponchos über..... und los gings.
Kurz hinter Glückstadt bietet die Fahrradscheune von Dammducht, mit ihren historischen Rädern, ein Eldorado für Bikefans.
Nach vielen Kilometern den Deichen entlang, wo sich wunderschöne Häuser und exakt beschnittenne Vorgärten befanden, tauchte aus heiterem Himmel das Atomkraftwerk von Brunsbüttel vor uns auf. Irritiert sah ich mich um und unweit der Anlage grasten seelenruhig Kühe und Schafe. Gedankenchaos: Kernkraftwerk - Kühe - grasen - Milch - Fleisch - kochen - Gesundheit -.....einfach durchfahren.
Später überquerten wir per Fähre den Kanal nach Brunsbüttel, wo wir am Nord-Ostsee-Kanal erst mal eine kleine Mittagspause einlegten und den Hafen bestaunten.
Wir entschieden uns für die kürzere Strecke über St. Michaelisdonn und ersparten uns die Route über Friedrichskoog, wo sich eine Aufzuchtstation für Seehunde befindet. Die Strecke war schnell gemacht und somit kamen wir am frühen Nachmittag in Meldorf an. Eine Besichtigung der Ortschaft ist definitiv zu empfehlen, da historische Bauten, ein alter Rosengarten und der prächtige Dom ihre Pforten für die Besucher öffnen.
Bei klarstem Sonnenschein fuhren wir nun entlang dem Wöhrdener Loch - einem riesigen Vogelschutzgebiet dieser Gegend. Hier leben vom Frühjahr bis zm Herbst mehrere tausende Zugvögel. Für Ornithologen ist es ein wahres Paradies, da man Arten wie den Austernfischer, Wiesenpieper, Feldlerche, Röhrichte, Schilfrohrsänger, Teichrohrsänger, Rohrammer, Blaukehlchen, Schafstelze, Kiebitz, Rotschenkel und die Uferschnepfe beobachten kann.
Nach vielen Fotos, die das Nabu-Schutzgebiet dokumentieren, lassen wir uns mit dem Wind im Rücken über Büsum (hier gibt es eine Fähre, die zu den Seehundbänken fährt) nach Hedwigenkoog treiben. Auf der Strecke, unmittelbar entlang der Nordsee, konnte man nun unterschiedliche Wattszenarien wahrnehmen.
Später fuhren wir über das große Eider-Sperrwerk nach St. Peter Ording. Die Strecke, das Watt, die Häuser mit ihren Reetdächern und die Gegend rund um den Strand von St. Peter Ording sind wunderbar. (Plant ein bissel Zeit für einen Kaffee und einen kleinen Bummel ein!). Relativ günstig und gut kann man im Beach Hostel von Sankt Peter Ording übernachten.
In nördlicher Richtung konnten wir von weitem schon den Westerhever Leuchtturm sehen, wo wir dann über Uevesbüll nach Husum gelangten. Leider waren wir schon wieder viel zu lange unterwegs und sind erst in den späten Abendstunden im Nordseehotel (inklusive Abstellschuppen für die Bikes) angekommen.
Im historischen Husum befindet sich der Tidenhafen, wo heute wie damals, große und kleinere Kähne anlegen.
Der große Denker Theodor Fontane ließ sich in der Stadt nieder, wo er viele seiner berühmten Novellen schrieb. Sein Wohnhaus kann besichtigt werden.
Rund um den Bootshafen gestaltete sich eine vielfältige Restaurantlandschaft von gutem Rufe. Für Kulturbegeisterte können das Schifffahrts - und Nordseemuseum interessante Sehenswürdigkeiten darstellen, die es zu besuchen gilt. In den Hallen der Museen erfährt man mehr übers Watt und der Lebensweise der Friesen.
Wenn es nicht so kalt gewesen wäre, hätte ich nen Sprung in die Wellen gewagt, denn der Strand von Husum, lag direkt hinter unserem Hotel. Nach einem guten friesischen Frühstück mit Matjes und wenigen Kilometern des Fahrens, erreichten wir Nordstrand, wo man gebuchte Pferdekutschentouren durchs Watt unternehmen kann.
Mit dem Bikes den Deichen entlang, erreichen wir den kleinen Ort Bredstedt mit der Nikolai-Kirche, die aus dem 15. Jahrhundert entstammt. Der Altar der Kirche wurde von der berühmten Schule des Malers Christian Carl Magnussens gefertigt.
Einige Ortsachaften weiter, in Dagebüll, besteht die Möglichkeit mit der Fähre nach Amrum oder Föhr überzusetzen. Auch sind Ausflüge nach Helgoland, Sylt, Kopenhagen möglich. Entlang der Landstraße 9 erreichen wir nun Niebüll, wo wir im Hotel dem Niebüller Hof eincheckten. Kleinere Ausflugziele in Niebüll sind das Friesen- und Naturkundemuseum.
Heute gehts schnell voran - Von Niebüll aus erreichten wir nach wenigen Kilometern Klanxbüll. Von dort setzten wir mit der Nord - Ostsee - Bahn (Fahrzeiten findest Du auf der Website der Deutsche Bahn) nach Morsum / Sylt über und schliefen in einer sehr feinen privaten Unterkunft mit einem riesigen, blühenden Garten. Nach dem Check IN verweist uns die Hausmutter auf das Morsumer Kliff, was wir uns unbedingt anschauen sollten. Gesagt getan - nach weiteren 20 Minuten stehen wir auf dem 1800 Meter langen und 21 Meter hohen Naturschutzgebiet, dass Millionen von Jahre alt ist. Die Erdschichten des Kliffs wurden während der Eiszeit aufgebrochen und durch deren natürliche Verschiebung nebeneinander geschichtet.
Nach einem gemütlichen Spaziergang durch die raffe Landschaft kehrten wir zu unseren Fahrrädern zurück, um nun das weitere Umland zu erkunden. Leider, nach nur wenigen Metern, ist unser Vorhaben erst einmal zu Ende - Speichenbruch im Hinterrad. Und "Schwupps die Wupps" hatten wir für unseren Relaxtag eine neue Mission: "Fix the Bike". Dass das auf Sylt ne größere Herausforderung werden würde, konnte man zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen. Denn es stellte sich heraus, dass es auf der Insel zwar hunderte von Fahrradverleiher, aber nur eine Handvoll von echten Schraubern gibt. Einer davon war in Keitum zu finden, der aber vollkommen mit Arbeit zugeschüttet war - wenn wundert’s. Zwei weitere Rad-Stationen befanden sich bei Westerland. Bei "Sylt Bikes" an der Keitumer Landstraße 12 waren sehr nette Leute - aber nicht die passende Speiche vorhanden. Und so wurde der Titel: "Held des Tages" in die Kjeirstraße 3A vergeben. Die Jungs vom Shop "Inselrad" haben uns bestens geholfen und das zu einem sehr fairen Preis. (Hier geht’s zu deren Website)
Am sechsten Tage sollte man Ruhen - sagte mir mein Körper. Und somit schauten wir uns im wunderbar Örtchen von Keitum um. Dort bummelten wir ein bissel durch die Straßen und stöberten in deren ambientevollen Boutiquen. Lohnenswert ist ein Besuch im Sylter Heimatmuseum und im Altfriesischen Haus der Ortschaft. Bei Letzterem lassen sich in unmittelbarer Nähe herrliche Küstenspaziergänge realisieren.
Am frühen Morgen gings von Morsum über Keitum, vorbei an Westerland, nach Kampen und schlussendlich nach List. Von dort aus setzten wir mit der "Sylt Fähre" (Fahrplan) nach Havneby/Rømø über. Die Schiffsfahrt dauerte keine 40 min und auf Deck wehte eine gesunde Brise frischer Meeresluft. Nach der Ankunft auf Havneby durchquerten wir herrliche Naturlandschaften und pedalierten dann, den Seitenstreifen des Rømødamms nach Skaerbaek entlang . Wow, der Damm scheint endlos und misst tatsächliche 9 km Länge. Auf beiden Seiten der Straße befindet sich ein Radweg, der aber nicht durch Leitplanken geschützt ist. Also Vorsicht bei der Überfahrt, die aber problemlos möglich ist.
Am späten Nachmittag erreichten wir die älteste Stadt Dänemarks - Ribe. Unsere wunderbare Unterkunft, bei dem sehr netten Künstler Christensen, lag direkt am historischen Marktplatz mit imposantem Blick auf den Dom zu Ribe. Dieser wurde im Jahre 860 vom Missionar Ansgar von Bremen in Auftrag gegeben und dabei entstand eine typische evangelisch-lutherische Holzkirche, die dann 1150 in einen prächtigen Steinbau umgewandelt wurde.
Die Stadt selbst erlag vielen Niederschlägen, wie dem der Pest (ca. 1350), schweren Überschwemmungen und einen großen Stadtbrand (ca. 1580). Heute ist von alle dem natürlich nichts mehr zu sehen und Ribe ist ein Schmuckstück von Stadt, mit viel historischer Geschichte und tollen Bauwerken. Wer einmal hier ist, sollte sich unbedingt das Freilichtmuseum Ribe VikingeCenter und das Museet Ribes Vikinger anschauen. Dort erfährst Du viel über die Geschichte und das Leben der Wikinger.... Huuuuaaaaa.
Bei sommerlichen Temperaturen starteten wir heute in Richtung Henne Strand. Nach ca. 33 km der Küste entlang, erreichen wir am Mittag Esbjerg. Wer in Dänemark mal so richtig shoppen gehen möchte, der ist hier genau am richtigen Ort. Unzählige Einkaufsläden locken, in denen auch viele dänische Designer ihre Produkte anbieten.
Weiter nördlich, außerhalb der Stadt liegend, führte uns der Nordseeküstenradweg an den riesigen Skulpturen "Der Mensch am Meer" von Svend Wiig Hansens vorbei. Der Künstler will mit seinem Werk, den reinen Menschen im wirken mit der Natur darstellen. Sehr faszinierend! Nach ein paar Fotos und kurzem Innehalten geht’s entlang des Meers, wo tolle Ferienhäuser und Architekturen stehen.
Mit Hjerting Sogn durchfahren wir eine bekannte Urlaubsregion mit tollen Lokalen, Geschäften und langen Badestränden. Wer ein Zimmer hier kriegt, sollte die Nacht in Hjerting Sogn verbringen und einen Tag die Ortschaft und das Flair der Promendade geniessen.
Uns blieb das leider verwehrt, da die Hotels komplett ausgebucht waren und somit umfuhren wir die Ho Bugt und deren weitflächige Wiesen, kleinere Seen und Wälder. Einfach wunderbar! Auch die weitere Strecke in den Abend hinein hatte es mit Blåvandshuk Fyr, dem großen Vejers Strand und Henne Strand in sich. Es war einfach eine klasse Tour mit tollen dänischen Landstrichen, die wir bewundern konnten. Unser Nachtquartier schlugen wir im Blaabjerghus, mit kleinen aber feinen Schlafzimmern, in der Nähe von Hennebjerg auf. In unmittelbarer Nachbarschaft des Gasthauses befindet sich ein Wirtsstube mit leckerem Essen.
Durch unterschiedliche Dünenlandschaften, durchstreifen wir nun die Westküste Dänemarks mit deren langen Stränden und unzähligen Campingplätzen. In Nymindegab, ehemals ein Fischerdorf, machen wir unsere erste Rast des Tages. Sehenswert sind hier die alte Seenotrettungsstation und das Nymindegab-Museum, wo ein Skelett eines Pottwals im Ausstellungsraum auf die Besucher wartet.
Und weiter geht’s..... entlang des Holmsland Kit. Jene Düne ist 30 km lang, 2 km breit und trennt den Ringkøbing Fjord von der Nordsee. Auf dieser riesigen Sandbank befinden sich die Ortschaften Bjerregård und Hvide Sande, wo man ruheselige Stunden verbringen kann. Frühaufsteher sollten unbedingt mal an einer Fischauktion im Hafen von Hvide Sande teilnehmen.
Nach nur wenig weiteren Kilometern, entlang kleineren Klippen, erreichen wir den höchsten Leuchtturm Dänemarks - Lyngvig Fyr. Die Strecke ist ein wahrer Traum. Wir durchfahren eine wundervolle Küstenlandschaft und machen abwechselnd Rast auf kleinen Campingplätzen inmitten der Dünen. Am Ende des Tages erreichen wir über Søndervig unsere Schlafstätte bei Sønder Nissum. Hier, auf einer kleinen ökologischen Farm, wo ein Individualist Knoblauch anbaut, ist ein kleines Idyll inmitten eines Waldes entstanden. Nach einer kleinen Gartenführung und ner deftigen Mahlzeit geht ein herrlicher Tag zu Ende!
Heute steht die längste Etappe auf unserer Tour an. Um die 90 km müssen auf dem Nordseeküstenradweg getreten werden und das bedarf eines frühen Starts in den Tag.
Von Sønder Nissum aus, erreichen wir relativ flott das kleine Fischerdorf Thorsminde. Dort über den großeren Damm, fahren wir kurze Zeit später Fjaltring an. Auch hier findet man endlose weiße Strände und den roten Leuchtturm von Bovbjerg Fyr.
Da wir auch hier längere Fotostopps einlegten und nicht den Schiffs-Fahrplan von Thyborøn im Auge behielten, verpassen wir diese nur knapp und waren nun zu einer Pflichtpause am Hafen gezwungen :-) Ehrlich gesagt, mir hat sie gut getan..... Ich habe meine Wunden geleckt, die Sonne genossen und die Beine baumeln lassen. Die Überfahrt mit der Fähre von Thyborøn nach Agger dauert nur knapp 30 Minuten und findet alle 60 Minuten vom Hafen aus statt.
Am späten Nachmittag erreichten wir, entlang einer langen geraden Strecke mit viel Rückenwind :-), Agger. Vorbei am Seenumland von Flade Sø & Ørum Sø gings weiter durch den Nationalpark Thy, so dass wir am Abend unser Ziel Svankear erreichten. Hier hatten wir eine außergewöhnliche Unterkunft bei Anne gefunden. Dieses Haus hatte einen riesigen Garten und lag in einer seelenruhigen Ortschaft. Die Hausmutter sah unsere Tageskilometer auf dem Tacho und warf gleich erst mal ein gutes Steak in die Pfanne. Yammmiieeee - den ich war fix und fertig!
Nach Svankear führte uns der Weg direkt durch den Thy Nationalpark, wo bei sonnigem Wetter die Bäume angenehmen Schatten spendeten. Meistens auf Schotterpisten unterwegs, konnten wir die Natur genießen und strampelten befreit und losgelöst vor uns hin.
Auf der Strecke hatten wir Kontakt zu verschiedenen Menschen, die ebenso wie wir den Nordseeküstenweg entlang fuhren. Da war zum einen, ein junger Mann aus Holland. Jener erhielt jährlich von seiner Frau die Absolution :-), ein Teilstück des Weges zurücklegen zu dürfen. Jedes Jahr ist er nun 14 Tage auf Tour, um in ein paar Jahren die Strecke zu beenden. Für ihn ist es die beste Auszeit vom Job und Alltag. Seine Frau gönnt ihm dieses Vergnügen, da sie selbst nicht so viele Kilometer am Stück fahren kann und sich für Ihren Mann freut.
Oder da ist Frank, mit dem wir heute ein längeres Stück zusammen fuhren. Er kaufte sich ein billiges Bike, kündigte seine Wohnung, um in den nächsten Wochen Ruhe zu finden und Abstand von seinen persönlichen Problemen zu nehmen. Er radelt um einen klaren Kopf zu bekommen und sucht nach Antworten auf Lebensfragen. Wunderbar, das wir ein Stück zusammen radelten und so ihm vom Glauben an Jesus berichten konnten. Gott Segne Dich - du Biker!
Bei den Gesprächen verflog die Zeit und schnell erreichten wir heute Klitmøller, was ein wahrer Surfspot ist, bei der Menge an Brettern die auf den Wellen glitten. In Hansholm, wo mehrere Festungen und Relikte (Bunkeranlagen, Museumscenter) aus dem 2. Weltkrieg zu finden sind, trennte sich unser Weg von Frank.
Und nun Achtung...bei der Weiterfahrt von Hansholm kauft unbedingt Wasser ein, denn nun erhält man etliche Kilometer keine weitere Möglichkeit auf H2O, da die Strecke durch Prärieland führt. Genächtigt haben wir in Klim Strand bei Fjerritslev.
Der Radweg verlief nun Nordöstlich, wo uns teilweise ein heftiger Wind entgegenschlug. Da dieser zuweilen sehr kräfteraubend sein kann, sollte man dies bei Streckenplanung / Übernachtung berücksichtigen. Die Wellen des Meeres sind wuchtiger (im Gegensatz zur Westküste) was verstärkt Surfer in diese Gebiete lockt. Eine kleine Pause legten wir in den Dünen beim Svinkløv Badehotel ein. Hier ist ein geeigneter Ort geschaffen wurden, um Ruhe zu tanken und frische Meeresluft atmen zu können. Nach einem kleinen Müdigkeitsanfall und einem Schlummerstündchen im Sand, erreichen wir am Nachmittag den Badeort Blockhus.
Blockhus mit seinen 466 Einwohnern, liegt in der Jammerbucht und hat einen tollen breiten Sandstrand und den ältesten Seenotrettungsverein in Nordjütland. Am Abend schlugen wir unser Nachtlager in Ingstrup auf.
Unsere letzte Etappe ...... ja wir waren müde...aber das sommerliche Wetter rief immer wieder raus in die Natur. Auch heute war der Wind nicht unser Freund, aber bei den wenigen Kilometern, die wir zu fahren hatten, war das schon O.k. Von Ingstrup aus gings auf nach Lokken.
Nach einem kleinen Bummel durch die City, erreichten wir ein weiteres Highlight dieser Radltour - die Düne von Rubjerg Knude Fyr.
Schon von weiten konnten wir den Leuchtturm auf dem riesigen Sandberg erblicken und waren fasziniert von diesem Naturschauspiel. Nach einer kleinen Wanderung unterhalb des Turms, setzten wir die Tour nach Lønstrup fort. In diesem malerischen Ort haben sich viele Künstler niedergelassen und verkaufen ihre Unikate in kleinen Shops.
Unten am Meer waren dagegen viele Baufahrzeuge, Bagger und Rauben unterwegs, die Dämme bauten und Gesteinsbrocken herum fuhren. Es sollte sich herausstellen, dass durch den steigenden Meerespiegel immer mehr Klippen und Dünen des Festlandes abgetragen werden. Durch den Klimawandel betrifft dieses Problem nicht nur Lønstrup, sondern auch zahlreiche andere Dörfer, zu deren Schutz Unsummen investiert werden müssen, so das diese nicht vom Meer geschluckt werden.
Gegen Abend erreichten wir Hjørring, wo wir in einer kleinen Holzhütte übernachteten. Hjørring ist schon eine etwas größere Stadt mit vielen Geschäften und großem Kulturangebot.
Nach gutem Schlaf in unserer bescheidenen Behausung, fuhren wir am nächsten Morgen mit dem Zug nach Aalborg. Dort verbrachten wir drei weitere Tage, bis wir Schlussendlich nach Deutschland heimkehrten. Hier ein paar fotografische Eindrücke der sehr sehenswerten Stadt von Aalborg.