Tags drauf, fuhren wir zum nahegelegenen Muckross House, welches am Muckross Lake steht. Das viktorianische Herrenhaus wurde 1843 von William Burn erbaut und ist das berühmteste irische Manor House dieser Art. Die Parkanlage ist Herrschaftlich und lädt zu langen Spaziergängen ein. Spektakulär ist der Besuch im Mai, wo der Rhododendron in seiner Blühte steht.
Später, auf der Fahrt zum Ring of Kerry, durchquerten wir noch den wunderbaren Killarney Nationalpark und wanderten in der dortigen Felsenlandschaft.
Am Nachmittag sind wir dann mit unseren kleinen Mietwägelchen auf einer der berühmtesten Küstenstraßen der Welt – dem Ring of Kerry - unterwegs. Die Panoramastraße führt uns die nächsten 200 km rund um die Halbinsel, auf deren Strecke jedoch Vorsicht geboten ist. Die Straßen sind eng gebaut und viele uneinsichtige Stellen bergen Gefahren. Wir haben den Ring of Kerry innerhalb eines Tages umfahren, was jedoch dem Regenwetter geschuldet war. Bei Sonnenschein jedoch würde ich für diese Strecke, mit seinen herrlichen Ausblicken, eventuell 2 Tage einplanen und die Natur genießen wollen.
Die Strandfreunde unter uns werden ihre Wünsche erfüllt sehen am Rossbeigh Beach.
Wer sich hingegen neben den Fahren die Füße vertreten möchtest, der suche Glenbeigh auf, wo sich Wanderfreunde zu Touren zum Macgillycuddy Reeks treffen. Taucher und Angler können einen Abstecher nach Knightstown bzw. nach Waterville machen und "by the way" die besten Fischrestaurants findest Du in Kenmare, was darüber hinaus ein sehr hübsches Örtchen zum verweilen ist.
Nach dem Ring of Kerry fuhren wir am nächsten Tag um die Halbinsel von Dingle. Diese Route ist hochinteressant, da sich dem Besucher sagenhafte Ausblicke auf felsige Küsten und ungewöhnliche Mondlandschaften bieten. Dingle ist eine bunte Stadt mit vielen Boutiquen, Bars und besten Gaststuben. Kein Witz, ich glaube selten in Irland eine solche Dichte an Michelin Sternen und anderen Auszeichnungen an den Lokaltüren gesehen zu haben, wie hier in Dingle. Also für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Für Dingle und Umgebeung sollte man ebenfalls 2 Tage einplanen. Gut und gemütlich lässt es sich im Quaside B&B schlafen.
Nach Dingle kommt Moher! Die beste Uhrzeit für einen Besuch der Klippen ist der frühe Nachmittag ab 15 Uhr. Somit kann man schön gemütlich auf den Klippen spazieren, die Ausstellungen und Restaurants mitnehmen und am späten Nachmittag bei besseren Lichtverhältnissen gute Fotos schießen, ohne je in Stress zu kommen. Das Eintrittsgeld von round about 6 Euro pro Person + Parkgebühr 6 Euro kann somit auch voll ausgeschöpft werden. Auf der Anlage ist überall freies W-lan vorhanden.
Um Moher drum herum haben wir nur schwer eine Übernachtungsmöglichkeit gefunden, da alles ausgebucht war. (Frühzeitiges Buchen ist notwendig, um in der Nähe von Moher schlafen zu können).
Am nächsten Morgen, nun auf den Weg nach Galway, machten wir noch einen Abstecher zur Ailwee Cave (…naja kann man machen – muss man aber nicht. Für Familien mit Kindern ist der Besuch schon Interessanter, da man neben der Ailwee-Höhle auch eine Vogelschau mitnehmen kann). Die Höhle befindet sich in einer archaischen Mondlandschaft. Wobei das ganze Gebiet der Burren einmalig ist. Prädikat: unbedingt durchfahren! Weiterhin kannst Du in den Burren surfen, wandern, Delfine beobachten und im exzellenten Burren Smokehouse zum Speisen einkehren. Gute Möglichkeiten ein Bett zu finden, hast Du im Burren Hostel.
Galway war klasse, als wir dort angekommen waren begrüßte uns ein riesiges Food und Streetfestival. Nach vielen kleinen Naschpausen erkundeten wir die Stadt. Neben der Streetfoodparty ist besonders das Galway Oyster Festival zu empfehlen. Hier gibt es die besten Austern zu einem kühlen genüsslichen Guinness. Die Stadt ist wunderbar, es gibt viele Parks, leckere Pubs und eine schöne Altstadt, wo die Kirwans Lane zum shoppen einlädt. Ein besonderes Ausflugsziel ist sicherlich die Collegiate Church of St. Nicholas, die die größte mittelalterliche Kirche des Landes darstellt. 1320 wurde das Bauwerk errichtet, wo auch schon Kolumbus mit seinen Seeleuten für die Überfahrt nach Amerika betete.
Galway Kategorie: Besuch empfehlenswert!
So und nun neigt sich unser Roadtrip durch Irland auch schon dem Ende zu. Nach 5 Tagen fuhren wir zurück nach Dublin, wo wir in Tullamore noch einen kleinen Zwischenstopp einlegten. Die Stadt ist für ihren Whiskey bekannt, was sich auch im Stadtbild zeigt. Hier steht eine Bar an der anderen, aber sonst gibt es außer der Destillerie und den vielen bunten Pubs nicht viel zu sehen.
Unsere 2 letzten Tage gehörten nun ganz der großen irischen Metropole. Einen sehr gemütlichen Schlafplatz fanden wir im zentral gelegenen Lesson Inn, von was aus man bestens die Stadt erkunden kann.
Um es nun kurz zu machen, die absoluten Highlights der City sind folgende:
Trinitiy College / Old Liberay - In dieser berühmten Bibliothek ist das „Books of Kells“ ausgestellt. Außerdem kann man von jedem, in Großbritannien gedruckten Buch, hier ein Exemplar beziehen.
Dublin Castle – Heute erinnert nur noch ein Turm an die ehemalige Wikkingerfestung. Sehenswert sind im Schloss der Thronsaal und die St. Patricks Hall mit deren Deckengemälden.
St. Stephens Green oder Crafton Street - Bummeln und geniessen.
Krypta St. Audoen`s-Church – Hier befinden sich die letzten Spuren der Wikkingern.
Tempelbar – Szeneviertel mit vielen Bars, Musik und kulturellen Highlights.
Dublin Writers Museum – In den Hallen sind verschiedene Ausstellungsstücke von Oscar Wild und James Joyce zu sehen.
Guinness Brauerei – hier wird seit mehr als 200 Jahren das schwarze Bier gebraut.
National Gallery of Ireland – Kunstfreunde finden hier zahlreiche Exponate berühmter Maler
Monasterboice – Die Klosterruine zeugt mit deren Hochkreuze vom frühen Christentum auf der Insel.
Christliches zu Irland:
Das frühe Christentum begann im 5. Jahrhundert, wo erste Missionare, und dabei besonders der Heilige Patrick, das Land durchquerten. Infolge dieser Bemühungen bekehrten sich damalige Könige und Grafen zum Christentum. (Der Todestag des Heiligen Patrick ist der heutige Nationalfeiertag der Iren und wird von diesen noch immer alljährlich am 17. März als St. Patrick`s Day gefeiert.) Heute sind 90% der Iren römisch katholischen Glaubens. Doch Irland hat auch schmerzliche Erfahrungen hinsichtlich der Religionen gemacht. Da England die anglikanische Kirche im Land zu etablieren versuchte, führte dies zur Teilung Irlands. Es entstand nun das unabhängige Irland und das zum Empire gehörende Nordirland rund um Belfast. Dieser Konflikt der sich zwischen beiden Religionsrichtungen entwickelte und durch kulturelle, politische sowie soziologische Umstände befeuert wurde, mündete in jenen blutigen Auseinandersetzungen, wo mehr als 4000 Menschen getötet wurden.
God save the Iren!